Fischen im Wörtersee

 Still ruht der See. Schneeflocken tanzen, fallen leise zu Boden. Eine geschlossene Schneedecke hat sich über die winterliche Landschaft gelegt. ein paar Wildgänse fliegen kreischende über den See und verschwinden hinter den Bäumen. 

Der Wörtersee ist abgelegen, nicht mal eben für den Sonntagsspaziergang zu erreichen. Der Zugang ist durch einen dicken Zaun gesichert. Rundum überwachen hochempfindlich aber unsichtbare Zensoren das Gelände. 

Und das ist gut so! 

Hier im Wörtersee  gibt es beim Zufluss im Norden klares Wasser, auf der rechten Seite schmutzige braune Brühe. Der See hat Untiefen mit brodelnden heißen Quellen,  giftverseuchte Zuflüsse mit unermeßlichen Tiefen. 

Der Name Wörtersee kommt nicht von ungefähr. Hier lagern nicht mehr benötigte Wörter, Buchstaben und Sätze aus Politik Wirtschaft und Unterhaltung. Im Rahmen meiner Recherchen über den See, den eine kleine Gruppe von Wortakrobaten entdeckt hat, ist mir auf halblegalem Weg der Zutritt zum Sperrgelände gelungen. Ein ortskundiger Vertreter der dortigen Liegenschaftsverwaltung begleitet mich. Sein Name soll nicht erwähnt werden. 

Unser Ziel: Wir haben Informationen über die mäßig kontaminierten Stellen des Sees, die vom Ufer aus erreichbar sind. 

Wir möchten ein wenig imTrüben fischen. 

Mit Erfolg?

Bleibt Neugierig!

Euer Wortfischer



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